Hintergrund
Die Exposition gegenüber Hitze und Feinstaub verursacht erhöhte Sterblichkeit. Klimawandel und zunehmende Klimavariabilität verstärken diese Problematik. Auch für Deutschland erscheint es notwendig, die gesundheitlichen Risiken reproduzierbar abzuschätzen.
Umgesetzt wurde ein epidemiologischer Studienansatz, mit welchem die Erfassung dieser Risiken auf klein- und großräumiger Bezugsfläche möglich ist.
Methodik
Zur Erforschung des Zusammenhangs zwischen den Expositionen und der Mortalität kam das Case-Cross-over-Design zur Anwendung. Im Design wird ein logistischer Regressionsansatz genutzt. Analog zur gematchten Fallkontrollstudie bildet das Odds Ratio (OR) die Effektstärke ab.
Betrachtet wurde der Zeitraum 2002–2006.
Ergebnisse
Das Analyseergebnis belegt für die Bundesrepublik Deutschland das gesundheitliche Risiko durch die Exposition Hitze (OR 1,1529, 95 % CI 1,1517–1,1541; OR adjustiert 1,0658). Ein signifikanter Nachweis gelang auch für die Exposition Feinstaub (PM10; OR 1,2987, 95 % CI 1,2951–1,3024; OR adjustiert 1,0128). Frauen sind im Vergleich zu Männern nicht mehr oder minder signifikant gefährdet. Die Variable Alter war für die bundesdeutsche Ebene nicht signifikant, jedoch für einige untergeordnete Raumeinheiten.
Der Forschungsansatz lässt sich für unterschiedliche Bezugs- und Zeiträume sowie Populationen adaptieren.
Diskussion
Der methodische Ansatz ist für ein reproduzierbares Studiendesign nutzbar. Allerdings sollten zunächst weitere Einflussfaktoren wie Ozon oder PM2,5 in folgende Analysen einfließen, um zu klären, ob diese Faktoren die Studienergebnisse verzerren. Auch wäre fortführend zu zeigen, ob und inwieweit soziostrukturelle und sozioökonomische Faktoren das assoziierte Risiko beeinflussen.