Hintergrund
Die Osteoporose führt zu Fragilitätsfrakturen, die mit einer gesteigerten Morbidität und Mortalität einhergehen sowie Folgefrakturen nach sich ziehen. Deshalb sollte der ersten Fragilitätsfraktur keine weitere folgen. Zur Erreichung dieses Ziels benötigen die Patienten eine leitliniengerechte Behandlung der Osteoporose.
Ziel der Arbeit
Diese Arbeit stellt die aktuelle Versorgungssituation von Patienten mit manifester Osteoporose und den assoziierten Risiken in Deutschland dar. Als Verbesserungsansatz wird das Konzept des Fracture Liaison Service (FLS) als neue intersektorale Versorgungsstruktur präsentiert, und es werden Möglichkeiten zur Etablierung von FLS in Deutschland dargelegt.
Material und Methoden
Anhand themenbezogener Schlüsselbegriffe wurde eine Literaturrecherche (PubMed) durchgeführt. Berücksichtigt wurden auch praktische Erfahrungen der Autoren im Rahmen der Etablierung von FLS.
Ergebnisse
Im Vergleich zu anderen Ländern erhalten in Deutschland die wenigsten Patienten nach einer Fragilitätsfraktur eine Osteoporosebehandlung. Zur Verbesserung der Versorgungssituation bieten sich intersektorale FLS an, die die koordinierte Anbindung der Patienten mit Fragilitätsfraktur aus dem stationären in den niedergelassenen Bereich gewährleisten. Dadurch können Hochrisikopatienten stringent identifiziert und die Ursache der zugrunde liegenden Erkrankung kann leitliniengerecht behandelt werden. In Deutschland bestehen verschiedene Möglichkeiten, ein FLS unter Berücksichtigung der lokalen Begebenheiten zu strukturieren.
Schlussfolgerung
In Deutschland sollten FLS flächendeckend und nach einheitlichen Standards etabliert werden. Dadurch könnte sich die Versorgungsqualität der Patienten mit manifester Osteoporose deutlich verbessern.