In den letzten 5 Jahren hat der Einsatz von Cannabinoiden, allen voran Cannabidiol (CBD), in der Epilepsietherapie deutlich zugenommen. In den USA steht seit 2018 das erste FDA-genehmigte Fertigarzneimittel mit Cannabidiol zur Therapie von Dravet- und Lennox-Gastaut-Syndrom zur Verfügung, welches gleichzeitig für beide Indikationen einen Orphan-drug-Status erhielt. Durch diesen gelten erleichterte, vergünstigte und beschleunigte Zulassungsverfahren für Medikamente zur Behandlung seltener Erkrankungen. Neben randomisiert kontrollierten Studien zum Einsatz von CBD bei Dravet-Syndrom, Lennox-Gastaut-Syndrom und tuberöser Sklerose liegen inzwischen Nachweise einer antikonvulsiven Wirksamkeit von CBD auch bei anderen Epilepsieformen vor. Der aktuelle Artikel fasst die wichtigsten Informationen zum Einsatz von Cannabinoiden in der Epilepsietherapie zusammen und diskutiert die Frage, inwiefern diese mit der aktuell vorliegenden Information als Orphan drugs angesehen werden können.