Die professionelle Kompetenz von Trainern und Übungsleitern wird je nach theoretischem und methodischem Ansatz konzeptuell unterschiedlich erfasst. Bislang besteht in der sportwissenschaftlichen Forschung keine Einigkeit über ein solches Modell. Ziel der vorliegenden Studie war es, ein weitverbreitetes Modell der Professionskompetenz von Lehrkräften auf Trainer im Sportbereich zu übertragen und Teile des Modells empirisch zu untersuchen. Zunächst wurde ein Pool von 295 Multiple-Choice-Items entwickelt und einer Stichprobe von 531 Jugendlichen (Durchschnittsalter: 16,2 Jahre) vorgelegt, die unmittelbar zuvor das Ausbildungsprogramm „Junior Coach in Schule und Verein“ des Deutschen Fußball-Bunds abgeschlossen hatten. Der Vergleich von ein-, zwei-, fünf- und sechsdimensionalen Modellen mittels Rasch-Skalierung zeigt, dass die Daten in Abhängigkeit des zugrunde gelegten Gütemaßes am besten mit dem zwei‑ oder dem fünfdimensionalen Modell dargestellt werden. Während im zweidimensionalen Modell Fachwissen und fachdidaktisches Wissen unterschieden werden, ermöglicht das fünfdimensionale Modell eine Differenzierung von fußballspezifischem Fachwissen, trainingswissenschaftlichem Fachwissen, Fachwissen hinsichtlich Erster Hilfe, fachdidaktischem Wissen in Bezug auf die Planung von Übungseinheiten sowie fachdidaktischem Wissen in Bezug auf Methoden/Instruktionen. In weiterführenden Studien sollte geprüft werden, inwieweit Kompetenzmodelle aus der empirischen Bildungsforschung generell auf die Modellierung der professionellen Kompetenz von Trainern aus dem Sportbereich übertragen werden können bzw. inwieweit das hier entwickelte Modell in anderen Sportarten Anwendung finden kann.