Menschen mit Demenz sind auf Grund der kognitiven Beeinträchtigungen in der Interaktion mit technischen Systemen limitiert. Daher ist die Anpassung von Mensch-System-Schnittstellen an die Bedürfnisse und Fähigkeiten von Menschen mit Demenz ein besonderes Problem.
Unter Einbezug von 24 Menschen mit Demenz wurden in einem assistierten Benutzertest am Beispiel eines Audiosystems die Wahrnehmung und Bedienung eines Wipp‑, Drehschalters und Drucktasters untersucht. Die Bewertung erfolgte durch definierte Hilfestellungen, die der Versuchsleiter bei fehlender oder falscher Wahrnehmung und Bedienung bot. Die Einordnung der Hilfestellungen in ein Ampelschema ermöglichte die Bewertung als gut, mittel und schlecht.
Unterschiede in der Wahrnehmung der Stellteile wurden nicht nachgewiesen (p > 0,05, n = 45). Den Wippschalter bedienten Menschen mit Demenz hoch signifikant (p < 0,01, r = 0,66, n = 45), den Drucktaster signifikant besser (p < 0,05, r = 0,39, n = 45) als den Drehschalter.
Die Effektstärken zeigen, dass der Wippschalter für Menschen mit Demenz die beste Bedienbarkeit aufweist. Des Weiteren beweist die Studie, dass ein Einbezug von Menschen mit Demenz in Entwicklungsprozesse möglich ist.
Praktische Relevanz: Die steigende Anzahl an Menschen mit Demenz stellt ein Problem für das Gesundheitssystem dar. Der Einsatz von Assistenzsystemen ist eine Möglichkeit, um dennoch eine ausreichende Pflege sicherzustellen. Mit der verwendeten Methodik können Assistenzsysteme an die Bedürfnisse von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen angepasst werden und somit einen positiven Einfluss auf die Pflegesituation nehmen.