Chirale Olefinmetathesekatalysatoren bieten einen Weg für die hoch effiziente Synthese enantiomerenangereicherter Moleküle. Synthesen unter Beteiligung derartiger Komplexe können deutlich kürzer und praktischer sein als entsprechende Umsetzungen von enantiomerenreinen Substraten in Gegenwart von achiralen Molybdänalkylidenen oder Rutheniumcarbenen. Damit geht die Forschung auf dem Gebiet der chiralen Katalysatoren über die Entwicklung chiraler Varianten achiraler Verbindungen hinaus, denn ein chiraler Olefinmetathesekatalysator kann nicht nur Zugang zu Produkten hoher Enantiomerenreinheit bieten, sondern darüber hinaus auch Syntheseeffizienzen, Produktselektivitäten und/oder E/Z‐Stereoselektivitäten bieten, die mit den achiralen Varianten nicht erreichbar sind. Dieses positive Attribut chiraler Katalysatoren (ob nun in racemischer oder enantiomerenangereichter Form eingesetzt) sollte allgemeingültig sein, d. h. auf andere Formen der chemischen Umwandlung übertragen werden können.