Eine Wacker‐Oxidation unter Verwendung von CuCl/PdCl2 als Katalysatorsystem wurde erfolgreich mit einer enzymatischen Ketonreduktion zur enantioselektiven Umwandlung von Styrol in 1‐Phenylethanol in einem Eintopf‐Verfahren kombiniert, obwohl beide im wässrigen Medium verlaufende Reaktionen aufgrund der Enzymdeaktivierung durch Cu‐Ionen nicht miteinander kompatibel sind. Die Machbarkeit als Eintopf‐Verfahren wurde durch Kompartimentierung der beiden Reaktionen erreicht. Die Durchführung der Wacker‐Oxidation im inneren Bereich einer Polydimethylsiloxan‐Hülse erlaubt nur die Diffusion des organischen Substrats und Produkts in den Außenbereich, in dem die Biotransformation stattfindet. Somit werden die für das Enzym nachteiligen Cu‐Ionen vom Reaktionsmedium der Biotransformation ferngehalten. In diesem Eintopf‐Verfahren, welches formal einer asymmetrischen Hydrierung von Alkenen entspricht, werden eine Reihe von 1‐Arylethanolen mit hohen Umsätzen und 98–99 % ee gebildet. Zudem wurde das Katalysatorsystem für die Wacker‐Oxidation 15‐mal wiederverwendet, ohne signifikanten Rückgang an Umsatz.