Durch den Einsatz von Pflanzenextrakten als Reaktionsmedium für chemische Synthesen können hocheffiziente und nachhaltige Prozesse erzielt werden. Dieses Prinzip wird auf die Partialsynthese von Artemisinin angewendet, ein sekundärer Metabolit der Pflanze Artemisia annua und eine wichtige Vorstufe von hochwirksamen Malariamedikamenten. Extrakte von A. annua enthalten außer Artemisinin auch als Abfallprodukte angesehene Komponenten, wie Dihydroartemisininsäure, die letzte Vorstufe von Artemisinin in der Biosynthese, und Chlorophyll, das als Photosensibilisator wirkt. Durch intensive Beleuchtung des unaufgearbeiteten Extrakts mit sichtbarem Licht wird Artemisinin in einem kontinuierlichen Durchflussreaktor in hoher Ausbeute aus dem Extrakt erzeugt. Dieser an der Biosynthese angelehnte Prozess ist dabei hocheffizient und nachhaltiger als etablierte Prozesse auf der Basis reiner Substanzen.