Dieser Artikel untersucht die Gesetzesvorschläge der Europäischen Kommission vom Juni 2018 für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) nach 2020. Er berücksichtigt nicht die Positionen der Mitgesetzgeber – des Ministerrates und des Europäischen Parla‐ments. Der Artikel befasst sich mit dem neuen Fördermodell („New Delivery Model”, NDM) der Europäischen Kommission, den verstärkten Umwelt‐ und Klimazielen und dem neuen Leistungsrahmen aus der Sicht einer nationalstaatlichen Verwaltung. Ein verstärkter Fokus auf die Leistung stellt einen Grundpfeiler des NDM dar. Der Artikel hebt jedoch auch die Komplexität hervor, die mit den erhöhten Berichtsanforderungen des NDM verbunden ist. Der Artikel betont, dass die Berichtsanforderungen vereinfacht und gestrafft werden müssen, um eine vereinfachte GAP für alle Beteiligten zu gewährleisten und die im Vorschlag der Europäischen Kommission vorgesehenen verstärkten Umwelt‐ und Klimaziele zu fördern. Der Übergang von der regelkonformen (compliance‐basierten) zur leistungsorientierten Kontrolle wird aus der Sicht der einzelstaatlichen Verwaltung begrüßt. Der Single‐Audit‐Ansatz, bei dem Mehrfach‐Audits und Inspektionen vermieden werden, sollte zu einer Vereinfachung für die GAP‐Empfänger und die einzelstaatlichen Verwaltungen führen. Das vorgeschlagene NDM unterscheidet sich stark von dem, was die Europäische Kommission, die einzelstaatlichen Verwaltungen und die Leistungsempfänger gewohnt sind – es wird daher Zeit brauchen, bis es greift.