Die ökologische Landwirtschaft, wie z. B. der Bio‐Anbau und die extensive Landwirtschaft, gewinnt in der öffentlichen Diskussion zunehmend an Bedeutung. Es stellt sich die Frage, wie sich diese Art der Landwirtschaft aus sozioökonomischer Sicht auf die landwirtschaftlichen Arbeitskräfte auswirken kann. In diesem Artikel wird zunächst anhand von Daten des Informationsnetzes landwirtschaftlicher Buchführungen (INLB/FADN) aus den Jahren 2004 bis 2015 für vier europäische Länder erörtert, wie sich extensive landwirtschaftliche Praktiken (d. h. mit einer geringeren Abhängigkeit von aus fossilen Brennstoffen gewonnenen Betriebsmitteln) auf die wirtschaftliche Rentabilität der Arbeit auswirken können, die als Einkommen des Betriebs pro Arbeitsstunde gemessen wird. Die Arbeitserträge scheinen bei den beiden Extremen am höchsten zu sein – bei Betrieben mit sehr geringem Arbeitseinsatz und bei sehr intensiven Betrieben. Der Teil der extensiven Betriebe ist in der Minderheit, während die überwiegende Mehrheit der Betriebe intensiv arbeitet und interne wirtschaftliche Anreize für eine weitere Intensivierung hat. Der Artikel analysiert auch, wie sich die Arbeitsbedingungen zwischen ökologischen und konventionellen Milchviehbetrieben in zwei europäischen Ländern unterscheiden, basierend auf Interviews mit Landwirten im Jahr 2019. Die Ergebnisse zeigen, dass alle Dimensionen der Arbeitsbedingungen davon beeinflusst werden, ob es sich um einen Biobetrieb handelt oder nicht, aber dies ist nicht der einzige Faktor. Es gibt viele Einflüsse auf die Arbeitsbedingungen, wie den Produktionskontext und die Zusammensetzung der Belegschaft.