Das Konzept des ‚gerechten Übergangs‘ gewinnt im internationalen politischen Diskurs zunehmend an Bedeutung. Besondere Bedeutung hat es im Zusammenhang mit dem Erreichen von Netto‐Null‐Treibhausgasemissionen und der Notwendigkeit, Rechte und Pflichten aller Beteiligten beim Übergang zu agrarökologischen Anbausystemen zu gewährleisten. Die Forschung spielt eine wichtige Rolle bei der Begleitung dieses Wandels. Sie erforscht Wege zu nachhaltigeren und gerechteren Lebensmittelsystemen, Hindernisse, die einer Umsetzung im Wege stehen, und wo und welche Risiken für Interessen‐ und Ortsgemeinschaften entstehen. In den H2020‐Projekten LIFT und UNISECO wurden Personen aus der Wissenschaft und Praxis auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Sektoren mit Hilfe von Verfahren zur Einbeziehung von Interessengruppen zusammengebracht. Beide Projekte analysierten die Wahrnehmung der Beteiligten gegenüber der agrarökologischen Landwirtschaft und ihre aktive Mitwirkung an den erforderlichen Umstellungen. Dieser Artikel fasst die Erfahrungen zusammen, die in den beiden Projekten im Hinblick auf die Einbindung der verschiedenen Beteiligten in unterschiedlichen partizipativen Kontexten gemacht wurden. Hierzu zählen der Ansatz einer Multiakteursplattform, die Q‐Methode, DELPHI und Workshops in Hybridforen. An den Interaktionen nahmen mehrere hundert Beteiligte aus 18 Ländern in ganz Europa teil. Der Artikel befasst sich mit den Auswirkungen der Covid‐19‐Pandemie auf die Prozesse und die Wirksamkeit der Multiakteurspartizipation sowie mit der Bewertung der Auswirkungen auf das Empowerment der Beteiligten. Die Ergebnisse werden in den Kontext aktueller politischer Ziele der Europäischen Union und der Mitgliedstaaten gestellt, die darin bestehen, den Klimawandel, den Verlust der biologischen Vielfalt und Ungleichheiten zu bekämpfen.