Ein differenziertes Behandlungskonzept der distalen Radiusfraktur in all ihren Manifestationsformen setzt zum einen eine exakte, reproduzierbare Klassifikation voraus, zum anderen mssen auch bei der Versorgung dieser hufigsten Fraktur selbstverstndlich die gleichen Qualittsmastbe angelegt werden, wie sie bei anderen gelenknahen Frakturen seit langem Standard sind, zumal ein Spektrum von Therapieformen von der konservativen Behandlung bis zur arthroskopisch assistierten Operation mit Spongiosaplastik existiert, das es erlaubt, den allergrten Teil dieser Frakturen adquat und mit gutem funktionellen Ergebnis zu versorgen. Whrend die stabilen extraartikulren Extensionsfrakturen in aller Regel konservativ behandelt werden knnen, ist die alleinige Kirschner-Draht-Osteosynthese den geschlossen reponiblen instabilen Frakturen sowie den Frakturen mit dorsaler metaphysrer Trmmerzone vorbehalten. Auch bei intraartikulren Frakturen mit wenigen, groen, reponiblen Fragmenten, also auch bei C1-Frakturen, kann sie ausreichend sein. Volare metaphysre Trmmerzonen und volare Kantenabbrche, in der Regel bei Flexionsbrchen, stellen nach wie vor eine Indikation zur offenen Osteosynthese mittels volarer, kleindimensionierter Platte, evtl mit primrer Spongiosaplastik dar. Bei allen intraartikulren Frakturen mit irreponibler Stufenbildung von 1,0 mm der Gelenkflche sollte eine offene, operative Behandlung ber einen volaren oder dorsalen Zugang mit oder ohne Erffnung des Gelenks und Plazierung von Kirschner-Drhten oder kleindimensionierten Titanimplantaten in Erwgung gezogen werden. Die C2- und C3- Extensionsfrakturen machen in der Regel eine Retention mittels Fixateur externe erforderlich, zustzlich eingebrachte Kirschner-Drhte, evtl. auch ber einen kleinen, offenen Zugang, dienen zur Rekonstruktion der Gelenkflche. Auch bei sekundr dislozierten Frakturen verhilft er bei rechtzeitiger Dynamisierung zu guten Ergebnissen. Als Ausblick wird die Behandlung der distalen Radiusfrakturen sowohl von der Entwicklung neuer kleindimensionierter winkelstabiler Implantate als auch von den bereits existierenden und in Erprobung befindlichen, resorbierbaren und injizierbaren Knochenzementen mageblich beeinflut werden.
A differentiated therapeutic regimen for distal radial fractures of the radius requires an exact and reproducible classification system and the same principles for achievement of quality as in other articular fractures. A variety of therapeutic approaches from simple reduction to arthroscopically assisted operations with autogenous cancellous bone transplantation exists, which allows for good functional results in most cases. Whereas stable extra-articular fractures can be treated by simple reduction and a cast in most cases, Kirschner wire osteosynthesis should be performed in unstable situations with dorsal comminution. Also, in intra-articular fractures (C1 according to AO) K-wire fixation can be the treatment of choice. Volar comminution and volar shearing fractures require open reduction and internal fixation, sometimes with primary autogenous bone grafting. In all intra-articular fractures with incongruity 1 mm an open reduction via the dorsal or volar approach has to be considered. C2- and C3-type fractures often require external fixation in addition to K-wire osteosynthesis. External fixation can also be used with good results in cases of secondary displacement. In the future, treatment of distal radial fractures will be influenced by the development of small-dimension titanium implants, as well as by the already existing resorbable and injectable calcium-phosphate ceramic implants.